Geschriebenes
Meine Liebe
…In deinem Lauschen wirst du sehen, das du das Lauschen bist, oder Sehen. Denn wahrhaftig, Worte für dich gibt es nicht. Suche dich nicht in dem was fortgeht, denn was du bist ist die Unvergänglichkeit des Augenblicks. …
Kannst du dich einen Moment annehmen wie du bist, einfach in dem Sehen daß es schon die Natürlichkeit deiner selbst ist. Einen Moment Zweifel liegen lassen. Jeden Gedanken über dich. Nicht weil sie nicht sein dürfen. Nur weil sie nicht Wahrheit sprechen, und immer nur in oder über verkleinerten Kontext. In deinem Lauschen wirst du sehen, das du das Lauschen bist, oder Sehen. Denn wahrhaftig, Worte für dich gibt es nicht. Suche dich nicht in dem was fortgeht, denn was du bist ist die Unvergänglichkeit des Augenblicks. Der Mensch sucht eine Weile nach zu Hause um endlich Frieden zu erfahren in sich, sucht in Gedanken und Gefühlen, nach Umständen die besser sind. Wisse das kein Zuhause dass du findest dein Zuhause ist. Denn was du bist, ist das Zu Hause, in dem dein Du wohnt, zeitweilig, und auch ich. Sowie die Tassen im Schrank, jedoch sie dort wohnen, relativ gesehen. Du bist das Haus in dem dein Haus und Schrank wohnen, das Haus in dem Inhalt auf- und vergeht. In dem zu Weilen auch Unfriede waltet. Und dennoch was du bist, Frieden ist.
Mut
…Dem Mut des menschlichen Herzens zu begegnen muß eines der schönsten Dinge sein. …
Dem Mut des menschlichen Herzens zu begegnen muß eines der schönsten Dinge sein. Vor den Füßen des eigenen Stolzes, in ungehobelter Natürlichkeit zu vergehen. In absoluter Bewunderung der kindlichen Ehrlichkeit die sich entfaltet. Wo nichts sich verstecken, noch bleiben kann. Weder Stütze noch Ratgeber sind nötig. Sie kommen durch die Tränen die geweint werden müssen. So lausche. Lasse die Worte die sich einst als Ratgeber zeigten, nicht die einzige Stimme sein, oder verbleiben. Lasse Schmerz und Trauer gleich der Freude stehen, und dich als unbeschreibbar. Akzeptanz kommt dem nahe, was du bist, jedoch nicht besitzt. Alles bist, und bist du nicht.
Kaleidoskop
…Er liegt unter der Haut versteckt…
Er liegt unter der Haut versteckt, in dem Hohlraum den es nicht gibt, der jedoch aus und in ihm besteht.
Wege führen nirgends und überall hin. Auch zurück.
Innen im Außen verzweigt, aufgehoben und geborgen.
Unsichtbar schlängelt er sich durch die Wogen des willkürlichen Körpers.
Trägt ihn durch ekstatische Höhenflüge und die dunkelsten Abgründe menschlicher Tiefe.
Dort als zweite Haut verschlungen finde ich dich und mich wieder, elektrisch. Innen ist wie außen geladen.
Entzückend ist erregend.
Strom, der Leben aus den Schößen aller Wesen vorantreibt.
Hemmungslos geballt sind die Kräfte von denen wir nur zu ahnen vermögen.
Jedoch erlebt und gelebt sind im zeitlosen Rahmen, im Raum der Zeit und Raum empfängt.
Maßlos weil er anders nicht kann, geschweige denn kennt.
Verspielt darin die Unendlichkeit der Möglichkeit.
Möglichkeit herausgefiltert, das Geschehen werdend.
Der Rest weilt für immer in Vergessenheit.
Wo alles fließt und nie benannt wird.
Er, die Bewegung aller Bewegungen, zeichnet die Sinne, die Lust, als den Strom, der Zeit als Zeit erweckt.
Vergessenheit die wenn doch Vergessen benannt ward, nie Vergessen noch Erinnerung war.
Sondern das Erlebnis aller Flüsse, die Flüsse schufen in diesem, jedem Augenblick.
Darin die Anordnung der Muster, jene die durch Erkennung lebendig wurden.
Willkürlich, roh zeigen sie sich in dem Versprechen des Neuen, stetig.
Verneigen sich vor den Männern und Frauen die zu sehen wagen, sich selbst neigen, entgegen, und vor der größten aller Lieben.
In gegenseitigem Einverständnis das sie weder ausschließlich Mann noch Frau sind, und dennoch auch.
Als geteiltes Erlebnis der Körper die zusammentreffen im Fluss, sind sie die silbern glitzernden Schwärme und ihr Echo.
Die in den Tiefen der Ozeane zu märchenhaften Formen verwachsen, sich auflösen um wiederum neu zu erwachen.
In sich das Muster bildend, und aus Muster bestehend für den Augenblick, in dem Muster Teil des Ganzen ist.
Der Blick der das Kaleidoskop inzwei teilt, doch an dessen Ende wie dessen Anfang weilt.
Das Fest der Sinnlichkeit
…Es ist Feuer und Wind der die Tore rüttelt…
Es ist Feuer
Und Wind der die Tore rüttelt
Bäume neigt seinem Willen fügend
Bereitwillig
Verstummt
Glocken singen lässt
Die Zeit die tickend stehen bleibt
Es rauscht
Die Scheune knarrt
Ein Kind schreit
Übermüdet vielleicht
Vielleicht traurig
Und Sehnsucht
Es ist absoluter Stillstand
Der nicht still steht
Auch mal zappelnd verweilt
Es ist ein Fest der Sinne
Die Liebe schreit
So laut dass flüsternd, flüsternd bleibt
Und Stille alles übertönt
Ihnen innewohnt
Dem Glas Rotwein auf dem Tisch
Und in dem Chaos dass sich sinnlich offenbart
Das Fest der Sinne
Nicht nur heut', aber auch
Es sind die Begegnungen die Begegnung bleiben und die in denen Begegnung
verschwindet
Es sind die Geschichten die Geschichte schreiben in jedem Augenblick
Zwinkernd aus ungeschlossenen Augen und vor ihnen mit dem Leben flirtend
Die von Geschichten sinnlicher Feste berichten und gleichzeitig Geschichte sind
Es ist der Sturm der sich durch Geschichte zeigt
Der niemals gefaßt werden kann
Gespürt
Dessen Wesen es ist vergänglich zu sein
Wie auch die Worte die ihre Bedeutung schreiben
Aber nicht beschreiben können
Es ist das Fest der Sinne in dem weder Fest noch Sinne walten
In dem gleich nicht gültig ist als gleich und gültig
In dem gleichgültig niemals gleichgültig war
Und nicht mal gleich gültig ist
Denn in ihm sind sie weder wahr noch unwahr
Die Stille die einfällt ist unteilbar
Fällt nicht ein, doch bebärt selbst die ungeborenen
Die Stille die selbst nie geboren ist
Und dennoch in ihr das Kind
wie der Weg der gepalten ist
Oder sich so zeigt
Weil der Blick auf Erinnerung wie Zukunft weilt
Vergessen dass Sinnlichkeit nicht leben ist, sondern auch
Und Umstände, wie auch Begebenheiten Lebendigkeit in Bücher schreiben
Doch diese weder schreiben noch begreifen können
Ausdruck sind, wie die Offenbarung der Sinne auf dem Tisch
Und die Worte die tapselnd Kreise schließen um sich
Sich als Gesellen der Nacht entfalten
Wie auch die Einsamkeit dies tut
Und somit Sinnlichkeit auf sich aufmerksam macht
Zwischen dem Rauschen ertönt sie singend
Wie die Stille tanzt
Ist der Tod aller Gedanken
Und ihr aufersteh ́n
Wohnt in den Tiefen ihrerselbst
Es ist die Kälte die sich verbreitet
Langsam
Die die Glieder leicht erstarren lässt
Die ungebügelten Falten in Gemüt und Kleidung
Vor ihr das einzige Kostüm
Obgleich es Sturm ist in Verkleidung hat es sich sinnlich angeschmiegt
Die Leichtigkeit der Schwere
…Ein leerer Gedanke, ungehalten schwebend niedergeschrieben…
Ein leerer Gedanke, ungehalten schwebend niedergeschrieben.
Ist unbeweglich, erstarrt ohne Schwere, doch tänzelt auf nackten Füssen.
Verspürt Kontakt mit dem Boden der sich auflöst in ihnen.
Lachende Gesichter und das Glucksen aus einem erfreuten Kindermund,
tänzelnd durch dass was wir Leben nennen, ist Leben selbst, befreit von ihnen.
Den Worten, die zu greifen suchten, im Dunkeln tapsten bis sie verstanden
waren.
Die sich dann niederliessen, erschöpft, weil sie so lange sie denken konnten
Rollen spielten die ihnen nicht gehörten, dankbare Tränen kullern liessen,
endlich wieder in Vereinigung leben zu dürfen.
Leichtigkeit des Lebens trotz dessen Schwere und die Leichtigkeit der Schwere,
als Lächelnden Kindermund, das Gesicht einer Frau verzaubernd.
Das Gesicht eines irgendwem. Das Gesicht eines jedem.
